Montag, 10. Januar 2011

STÖRFAKTOREN

Eine Gruppe von Menschen in großer Eile. Einer von ihnen verlangsamt unvermittelt den Schritt. Er hat am Wegrand ein Funkeln entdeckt. Mit der Schuhspitze unterzieht er das unbekannte Objekt einem ersten Test: Könnte es sich als eine Waffe, als Werkzeug oder als Schlüssel in eine neue Welt eignen? Die Gefährten drängen zum Weitermarschieren, „was schaust denn?“. Der Gruppenzusammenhalt wird auf die Probe gestellt, es ist ein dramatischer Moment. Dort die aktuelle Einbindungskraft des sozialen Umfelds, hier die potenzielle Wirkungsmacht des hinzu gekommenen Gegenstands. Es wäre falsch, das Fundstück allzu rasch an sich zu nehmen, man will ja nicht als Lumpensammler gelten, außerdem reist man generell lieber mit leichtem Gepäck. Also muss die Testphase voll durchlaufen werden. Bis ein erster Befund vorliegt, sind von der Menschengruppe nur mehr kleiner werdende Rückenansichten zu sehen.
Das ist das Kreuz mit den Fundstücken: Wenn sie wirklich gut sind, bringen sie die bestehenden Arrangements ins Wanken.

WASCHZETTEL

Das Getümmel an den Rändern des Wahrnehmungsfeldes:
von den Bildern, Büchern, Gesprächen, Ereignissen, die trotz allem Aufmerksamkeit erregen

HINWEIS

BILDFELD

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DAUMENORAKEL

In der Poesie ist immer Krieg. Nur in Epochen gesellschatlichen Idiotismus tritt Friede oder Waffenruhe ein. Wortstammführer rüsten wie Heerführer zum wechselseitigen Kampf. Wortwurzeln bekriegen sich in der Dunkelheit, jagen sich gegenseitig die Nahrung ab und die Säfte der Erde. (…)

Ossip Mandelstam, Notizen über Poesie (1923)

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Zuletzt aktualisiert: 22. Jun, 00:49

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